Bis die örtliche Betäubung nachlässt, ist es vorteilhaft, einige wenige Grundregeln zu beachten. Grundsätzlich ist erhöhte Vorsicht nach der endodontischen Behandlung für einige Tage ratsam, sowohl was körperliche Beanspruchungen durch Sport und Arbeit angeht als auch hinsichtlich Ernährung, Konsum und Zahnpflege. Beobachten Sie zudem die Wundheilung und die Intensität hiermit verbundener leichter Aufbissschmerzen, die nach einer Wurzelbehandlung durchaus für einige Tage auftreten können.
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In der Regel können Patienten unmittelbar nach einer Wurzelbehandlung wieder am Straßenverkehr teilnehmen und selbsttätig Autofahren – vorsichtshalber ist es jedoch ratsam, auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückzugreifen, da die Konzentrationsfähigkeit durch die physischen und psychischen Belastungen einer endodontischen Behandlung eingeschränkt werden kann.
Sofern die Arbeit keine besonderen körperlichen Belastungen mit sich bringt, ist es grundsätzlich möglich, von der Zahnarztpraxis aus direkt zum Arbeitsplatz zu fahren. Der allgemeine individuelle Gesundheits- und Fitnesszustand kann sich entscheidend auf die Arbeitsfähigkeit auswirken. Besprechen Sie dies am besten kurz mit ihrem Zahnarzt, denn pauschale Empfehlungen für das individuelle Verhalten nach einer Wurzelbehandlung können allenfalls eine grundlegende Orientierung bieten.
In den ersten Stunden nach der Wurzelbehandlung, während die lokale Betäubung noch nachlässt, ist Vorsicht beim Verzehr heißer Speisen geboten, da man eventuelle Verbrühungen des Zahnfleischs oder der Zunge womöglich gar nicht mitbekommt. Zudem kann der Verzehr von besonders harten Speisen wie Nüssen zu Kieferbeschwerden führen, solange die Betäubung nicht vollständig abgeklungen ist – idealerweise warten Sie mit dem Essen, bis die volle Wahrnehmungsfähigkeit wieder hergestellt ist.
Nach der Wurzelkanalbehandlung sollte für etwa einen Tag auf Kaffee, schwarzen Tee, Cola, Alkohol und andere Substanzen, die den Blutdruck in die Höhe treiben, verzichtet werden. Ebenso sollte man mindestens für diesen Zeitraum nicht rauchen. Dies wirkt sich positiv auf die Wundheilung und Geweberegeneration aus.
Vermeiden Sie nach einer Wurzelbehandlung den Besuch von Saunen, Solarien und anderen Freizeiteinrichtungen, die mit großer Hitzeentwicklung verbunden sind. Gegen leichte sportliche Betätigung, beispielsweise einen ausgedehnten Spaziergang, ist in der Regel nichts einzuwenden. Anstrengende Sportarten sollten jedoch zumindest 24 Stunden lang unterbleiben, um den Organismus nicht unnötig zu beanspruchen. Beim Schlafen sollte der Kopf besser hoch gelagert werden, eventuell unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen Kissens.
Nach einer Wurzelkanalbehandlung sind leichte Schmerzen am Zahn, die einige Tage lang insbesondere beim Zubeißen auftreten können, nicht ungewöhnlich. In der Regel lassen derartige Beschwerden spätestens drei Tage nach der Wurzelbehandlung vollständig nach.
Halten die Schmerzen länger als eine Woche an, sollte unbedingt der behandelnde Zahnarzt kontaktiert werden.
Da bei der Operation im Zahn auch umliegendes Gewebe gereizt werden kann, sind leichte Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung oftmals mit Gewebeschwellungen verbunden. In einem solchen Fall helfen beispielsweise Kühlpackungen, die in ein Handtuch eingewickelt aufgelegt werden. Die Einnahme von Schmerzmitteln sollte mit dem behandelnden Zahnarzt abgesprochen werden – Aspirin ist in der Regel nicht geeignet, da der Wirkstoff die Blutgerinnung hemmt.
Nach drei bis sechs Monaten ist eine Röntgenuntersuchung beim Zahnarzt anzuraten, um den langfristigen Erfolg der Wurzelbehandlung sicherzustellen. Unter Umständen ist eine Entzündung im Kieferknochen verblieben, sodass eine Revisionsbehandlung oder die Entfernung der Wurzelspitzen (Wurzelspitzenresektion) in Erwägung gezogen werden sollte.
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Wurzelkanalbehandlung
Eine Wurzelkanalbehandlung ist notwendig, wenn sich das Innere des Zahns, das sogenannte Zahnmark, entzündet hat oder bereits abgestorben ist. Das Ziel ist es, den betroffenen Zahn zu erhalten. Dr. Anselm Brune, Zahnarzt aus Münster (Mecklenbeck), beantwortet in dieser Expertensprechstunde Fragen von Patienten zum Thema „Wurzelkanalbehandlung“.
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