Zahnfleischschwund kann ein Symptom für Parodontitis sein und sollte unbedingt behandelt werden. Dr. med. dent. Beatrice Hartmann, Zahnärztin aus Meersburg (Meersburg), beantwortet in dieser Experten-Sprechstunde die wichtigsten Fragen zum Thema Zahnfleischschwund.
Das Zahnfleisch liegt im gesunden Zustand eng an den Zähnen an und schützt die empfindlichen Zahnhälse sowie die Zahnwurzeln.
Wie die Bezeichnung vermuten lässt, zieht sich bei Zahnfleischschwund das Zahnfleisch von den Zähnen zurück – die fachlich korrekte Bezeichnung ist Gingivarezession. Dies hat sowohl optische als auch medizinische Folgen.
Für den Rückgang des Zahnfleisches gibt es unterschiedliche Ursachen. Die häufigsten Ursachen sind:
Zahnfleischschwund hat sowohl optische als auch medizinische Folgen. Hat sich das Zahnfleisch so weit zurückgezogen, dass die Zahnhälse frei liegen, kann dies zu Schmerzen beim Zähneputzen führen. Auch Schmerzempfindlichkeit beim Verzehr von heißen und kalten Speisen ist eine häufige Folge von freiliegenden Zahnhälsen.
Freiliegende Zahnhälse bieten außerdem Bakterien eine größere Angriffsfläche, wodurch es leichter zu Karies kommen kann. Langfristig und in bestimmten Fällen kann der Zahnfleischschwund sogar zum Zahnverlust führen, da die Zähne weniger gut im Mund verankert sind. In diesen Extremfällen liegt jedoch meist eine Parodontitis zugrunde.
Rein optisch ist Zahnfleischschwund dadurch erkennbar, dass die Zähne länger erscheinen, weil die dünnen Zahnhälse nicht mehr ganz vom Zahnfleisch umschlossen werden.
Vor der eigentlichen Behandlung von Zahnfleischschwund muss zunächst die Ursache festgestellt werden. Handelt es sich um eine Reaktion auf entzündetes Zahnfleisch? Dann muss vorerst die Entzündung geheilt werden. Tritt der Zahnfleischschwund aufgrund einer falschen Zahnputztechnik auf, dann kann der Rückgang zumindest durch ein Anpassen der Technik aufgehalten werden. Eine eigenständige Neubildung des Zahnfleisches ist leider nicht möglich.
Ist die verantwortliche Ursache gefunden und behoben, können Zahnarzt und Patient eine passende Behandlung erörtern. Im anfänglichen Stadium liegt der Fokus darauf, das Voranschreiten des Zahnfleischschwundes zu stoppen. Bei starkem Zahnfleischschwund kommt zusätzlich ein Zahnfleischtransplantat oder eine Lappen-Operation in Frage. Bei der Lappen-Operation werden die Zahnfleischtaschen aufgeklappt und verkleinert. Das Zahnfleisch sitzt dadurch wieder dicht am Zahn.
Erfolgt die Behandlung des Zahnfleischschwundes durch Ursachenbekämpfung, ist die Behandlung in der Regel schmerzfrei. Die Parodontitis-Behandlung beispielsweise erfolgt durch die Reinigung der Zahnfleischtaschen und die Verbesserung der häuslichen Mundhygiene, was beides keine Schmerzen verursacht. Ist der Zahnfleischschwund bereits so stark fortgeschritten, dass eine Zahnfleischtransplantation oder Lappen-Operation nötig ist, können infolge der Operation moderate Schmerzen auftreten, die mit herkömmlichen Schmerzmitteln gut händelbar sind.
Erfolgt die Behandlung der Zähne im Rahmen einer Parodontitis-Therapie, kann sich die Dauer auf mehrere Monate erstrecken, da vorerst die Bakterien restlos beseitigt werden müssen. Ist anschließend die Entzündung abgeheilt, kann das Abdecken der freiliegenden Zahnhälse erfolgen.
Ist der Zahnfleischschwund Parodontitis-bedingt, ist auch nach abgeschlossener akuter Behandlungsphase eine in größeren Abständen regelmäßige Nachkontrolle wichtig. Ihr Zahnarzt wird mit Ihnen einen individuellen Termin-Turnus vereinbaren.
Das beste Hausmittel, um Zahnfleischschwund vorzubeugen, ist eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene. Dazu gehört nicht allein das zweimalige Zähneputzen mit der richtigen Putztechnik, sondern auch das Verwenden von Zahnseide und/oder Zahnzwischenraumbürsten. Da Zahnzwischenraumbürsten effizienter in der Entfernung von Zahnbelag sind als Zahnseide, lassen Sie sich am besten bezüglich der optimalen Größe von Ihrem Zahnarzt beraten.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.zahnarzt-arztsuche.de
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ZahnärztinDr. med. dent. Beatrice Hartmann
Biologische Zahnmedizin
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